Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.

 

Die LISA DRÄGER STIFTUNG fördert aktuell im Jahr 2021/2022 eine Falknerin mit 2.000 €, die regelmäßig zu den Kindern und Jugendlichen in den Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V. kommt.


2021/2022

Bericht von Frank Thomas über das Falknereiprojekt mit Kerstin Eckert

 

Dank der LISA DRÄGER STIFTUNG hatte der Geschichtserlebnisraum 2021 die Möglichkeit eine Falknerin und ihren Wüstenbussard Mo im Rahmen der tiergestützten Pädagogik in der Kinder- und Jugendarbeit zum Einsatz zu bringen.

Zielsetzung war die Steigerung des Verantwortungsbewusstseins, Stärkung des Selbstwertgefühls, Förderung des Sozialverhaltens, Unterstützen der kognitiven und motorischen Fähigkeiten, Zulassen von Körpernähe, Verbesserung des Gruppenklimas, Einhalten von Regeln und Förderung des Umweltbewusstseins. Alles Ziele, die wir auch im tagtäglichen Geschäft mit unseren „hauseignen“ Tieren wie Pferden, Schafen, Hunden und Ziegen verfolgen.  
Die Besonderheit für unsere Zielgruppe war die Exklusivität mit einer Falknerin arbeiten zu dürfen und der historische Bezug der Falknerei zu unseren historisch anmutenden Ambiente im Geschichtserlebnisraum von der Holzkirche bis zum mittelalterlichen Kloster.
Das Angebot wurde mit Begeisterung aufgenommen. Anfänglich begleitet von Pädagogen des Geschichtserlebnisraumes, führte die Falknerin Kerstin Eckert, ihr Angebot eigenständig durch. Der hohe Aufforderungscharakter der Arbeit mit einem Raubvogel ermöglichte einen raschen, vertrauensvollen Zugang zu unseren „wilden Stammkindern“. Das Angebot wurde im Rahmen der Offenen Kinder- und Jugendarbeit durchgeführt, teilweise auch mit Jungen aus unserer tagesstrukturierenden Jugendhilfemaßnahme „Talent“. Somit hatten wir immer eine buntgemischte Truppe von 7-14jährigen bis hin zu jungen Erwachsenen mit besonderen Unterstützungsbedarf, die wir auch als regelmäßige Besucher unserer Einrichtung fördern und unterstützen. Gelebte Inklusion.
Über die Nachhaltigkeit eines solchen Projektes lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt nur Vermutungen anstellen. Aber der Stolz in den Gesichtern der Kinder, einen Raubvogel auf der Hand zu halten und ihn fliegen zu lassen war deutlich zu sehen. Genauso wie das Lächeln in einem Gesicht, das man seit Monaten nicht mehr lächelnd gesehen hat. Selbst die wildesten Kinder werden ruhig und achtsam.
Erlebnisse die, davon sind wir überzeugt, nachhaltig in die Erinnerung unserer Zielgruppe verankert wurden. Vielen Dank dass Sie unseren Kindern und Jugendlichen diese Erfahrung ermöglicht haben.
Schade, dass es vorbei ist …

 

Mit freundlichem Gruß im Namen des Teams des Geschichtserlebnisraumes


Frank Thomas                                                                                                                                                    

Die LISA-DRÄGER-STIFTUNG fördert erstmalig im Jahr 2021/2022, anteilig mit 2000 €, das Futter der Tiere im Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.

2022

Bericht von Ina Tietjen und Martin Ehlers über Tiergestützte Pädagogik im Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.:

 
Verschiedenste alte Haus- und Nutztierrassen leben inmitten unseres historischen „Dorfes“ und bilden den lebendigen Hintergrund für unseren Lebens- und Lernort für Alt und Jung. Wir schaffen bewusst einen Ort, an dem Mensch & Tier einander in einem möglichst natürlichen Lebensraum begegnen können. Schon diese alltägliche Möglichkeit fern von Zeit- und Erwartungsdruck ist eine Besonderheit unserer Institution.

Weiterhin bietet die tägliche Versorgung der Tiere einen wichtigen Anker für viele junge Menschen und strukturiert unseren Alltag. Wir hüten gemeinsam die Gänse, hüten die Schafe und Ziegen von Weide zu Weide, erleben Geburt und Sterben. Die freilaufende Hühnerschar lässt bei viel Ruhe gerne Nähe zu. Die großen Kaltblüter tragen kleine Kinder sicher auf ihrem Rücken, ziehen Holz aus dem Wald und sind für viele ein großer Halt im Leben, gemeinsam mit den Pädagog:innen jahrzehntelange Lebenswegbegleiter:innen. Auf allen Ebenen des Menschseins bieten selbstgewählten Kontakte mit den Tieren, welchen sich die Menschen nahe fühlen große Entwicklungsmöglichkeiten und stärken fürs Leben.

 

Auch dieses Jahr hatten wir neben den laufenden Kosten größere Ausgaben zu tätigen.

So haben wir unseren 600 Liter Fassanhänger straßentauglich gemacht, um die Pferde während ihres Sommeraufenthalts auf einer Naturschutzfläche im benachbarten Pöppendorf mit Wasser versorgen zu können. Ebenso gehörte ein passendes großes Tränkebecken zu den Neuanschaffungen.

Auf der „Winterweide“ wurde der Fressplatz befestigt, damit die Pferde beim Fressen aus der ebenfalls neuen Großraufe nicht im Schlamm stehen müssen. Der Futterverlust kann mit dieser Raufe verringert werden und Streitereien unter den Pferden werden reduziert, da jedes einen eigenen Fressplatz findet.


Ina Tietjen und Martin Ehlers                                                                                                                              

Fotos: Geschichtserlebnisraum Roter Hahn e.V.